Quinn-Leclair Stables
Quinn-Leclair Stables Vorgeschichte Mary Quinn Ställe Umgebung


Die Anfänge von Quinn-Leclair Stables
Einfach nur weg

Als Mary Quinn mit 15 von zuhause weglief, wusste sie nicht, wo sie hinsollte. In einer Nacht und Nebel-Aktion packte sie das Nötigste in einem Rucksack zusammen, schnappte ihr Handy, ihr Tagebuch und ein paar Stifte und kletterte aus dem Fenster. Sie musste die Buche neben ihrem Fenster runterklettern. Es sah gefährlich aus, aber das war jetzt egal. Hauptsache weg! Zuhause konnte sie nicht bleiben. Sie rutschte den Baum runter und schrammte sich dabei leicht die Hände auf. Doch die Schmerzen bemerkte sie kaum. Sie blickte noch nicht einmal zurück, um durch das Wohnzimmerfenster zum letzten Mal den viel zu lauten Fernseher zu sehen. Sie wollte nicht zurückblicken. Sie lief und lief und lief. Es war eine kühle Frühlingsnacht, aber in einem Rausch von Freiheit und Mut merkte sie die Kälte kaum. Sie lief einfach weiter durch die Nacht und hielt erst für eine Rast an, als die Sonne am Horizont erschien. Wie lange war sie gelaufen? 4 Stunden? 5 Stunden? Sie wusste es nicht. Sie war unglaublich müde. Da sah sie ein Gebäude. Eine Scheune. Wenn sie sich nur für ein paar Stunden hinlegen könnte? Dann würde sie später weiterlaufen. Also schlüpfte sie durch die Scheunentür, suchte sich einen Platz ganz oben hinten im Heu und schlief ein.

Als Mary wieder aufwachte, hörte sie Stimmen. Wer war da in ihrem Zimmer? Warum roch ihr Bett so nach Heu? Warum schmerzte ihr Rücken so sehr? Sie öffnete die Augen und erinnerte sich schlagartig: die Flucht, die aufgerissenen Hände, die Scheune. Unten lachte eine Stimme sehr laut und plötzlich war Mary hellwach. Sie durfte auf keinen Fall entdeckt werden. Den Ärger, den sie bekommen würde, wenn sie entdeckt würde, wollte sie sich nicht vorstellen. Sie hielt ganz still, doch ihr Herz klopfte wild. Ihr Magen knurrte. Sie hatte ewig nichts gegessen.

Da merkte sie wie jemand die Leiter hochkletterte. Sie blickte sich panisch um. Sie konnte nirgends hin. Sie konnte sich nicht mehr verstecken. Da sah sie zuerst die Hand an den obersten Sprosse der Leiter. Dicht gefolgt von einem braunen Lockenkopf. Als der Junge sie sah, erstarrte er ebenfalls. Er blickte zu ihr, dann zu ihrem Rucksack. Dann grinste er und fragte: “Hi! Wer bist du denn?”

Von da an ging alles ganz schnell. Damals hatten Tommy Süß und Vivian Berger Mary in der Scheune im Heu entdeckt. Vivian - als Teil der Familie Berger - nahm Mary sofort unter ihre Fittiche. Es dauerte etwas bis Mary Vertrauen aufgebaut hatte, aber bald schon durfte sie in einem der Gästezimmer einziehen. Vivians Eltern - Valerie und John - machten sich zwar etwas Sorgen und wollte am liebsten Marys Vater Bescheid sagen, aber nachdem Mary bei dem Gedanken daran eine Panikattacke bekam, wurde schnell klar, dass sie nicht dahin zurück konnte. Ein paar Tage nach ihrer Flucht spazierte Mary mit Vivian und Tommy die Weiden entlang, um die Pferde zu holen. Mary war früher als Kind schon geritten. Damals... vor dem Unfall über den sie nicht nachdenken wollte. Als Mary jetzt wieder Pferde sah und auch reiten durfte, hatte sie das Gefühl, dass sie das erste Mal seit einer Ewigkeit wieder atmen konnte. Im Laufe der Zeit durfte Mary immer mehr reiten und freundete sich mit der Stute Loca Sinfonia an - auf der sie die Grundlagen der Doma Vaquera lernte.

Zwei Jahre später

Das alles war jetzt zwei Jahre her. Valerie und John hatten Mary - mithilfe des Jugendamtes - als Pflegetochter aufgenommen. Mary fühlte sich wohl auf dem Hof. Das lag vor allem an Vivian und Tommy. Die drei waren unzertrennlich. Doch eines Tages wurde es Mary zu eng auf dem Berger-Hof. Zu viele Menschen, zu viele Pferde, die trainiert wurden, zu viel Druck, auf Turniere zu gehen. Sie sehnte sich nach mehr Ruhe und Selbstbestimmung. Da blätterte sie durch die Zeitung und fand eine Anzeige: “alter, traditionsreicher, aber kleiner Hof zu verkaufen”. Mary machte sich, ohne jemandem ein Wort zu sagen, auf den Weg, um den Hof zu besichtigen. Ein altes Bauernhaus, ein Stall, eine Scheune, ein Reitplatz und Feld mit Apfelbäumen. Alles war sehr zugewachsen und heruntergekommen. Und doch wunderschön. überall wuchsen Blumen, an denen sich die Bienen summend bedienten. Das Bauernhaus war ein altes Fachwerkhaus, die Scheune war alt, aber noch benutzbar und den Stall mußte man auch mal wieder säubern aber insgesamt war er in einem guten Zustand. Sie war mit dem Verkäufer verabredet, der sie abschätzig ansah. “Sie wollen diesen Hof kaufen? Wie wollen Sie das denn bezahlen?”, sagte er. Marys Herz wurde ganz schwer. Ja, wie sollte sie das bezahlen? “Ich möchte mir trotzdem das Haupthaus ansehen.”

Als Mary in die Stube trat, wurde ihr ganz warm ums Herz. Die alte Bauerneinrichtung stand noch so gut es ging drin. Mary wollte hier unbedingt wohnen. Sie wollte hier ihre eigenen Pferde trainieren und züchten, zu ihren eigenen Bedingungen und nach ihren eigenen Regeln. Doch wie sollte sie das bezahlen? Dabei hatte sie ja noch nicht mal ein eigenes Pferd, noch Geld eins zu kaufen geschweige denn, die Unterhaltskosten zu tragen. Sie war 17! Was hatte sie sich nur dabei gedacht.

Das Ganze war eine Schnappsidee gewesen. Tief atmete sie aus. “Darf ich mir noch die Weiden ansehen?”, fragte sie, um Zeit zu schinden. “Nur zu.”, sagte der Mann, der sich nicht weiter für sie intereßierte. Sie war keine ernstzunehmende Käuferin.

Mary lief also Richtung Weide. Die Gegend hier war so schön. Es war am Fuße des Berges. Dort drüber hinter dem Berg lag Berger. Dort müßte sie wohl hin zurück. Vivian und Tommy vermißten sie bestimmt schon. Aber als sie so über die weiten Weiden blickte, wurde sie ganz sehnsüchtig. Sehnsüchtig nach einem selbstbestimmten Leben, sehnsüchtig nach mehr Freiheit und gleichzeitig mehr Ruhe. Eigene Regeln, eigenes Tempo. Sie wollte sich schon umdrehen und gehen, da kam eine alte Frau auf sie zu. „Du mußt Mary Quinn sein. Ich bin Margarete Holzapfel.“, sagte die alte Frau. „Ich... Ich kannte deine Mutter.“ Mary starrte die Frau an. Ihre Mutter? Wie konnte das sein? „Meine Mutter? Meine Mutter ist seit 12 Jahren tot! Wie können Sie sie da gekannt haben?“, Marys Stimme war angriffslustig. Sie mußte sich zusammenreißen, daß sie nicht sofort anfing, zu heulen. Wie konnte diese Frau auch nur wagen, ihre Mutter zu erwähnen. Die alte Frau nestelte an ihrer Bluse herum. Sie lächelte vorsichtig. „Deine Mutter hieß Simone Leclair, richtig? Sie war Französin, aber ihr habt in Vesland gelebt. Deine Mutter war meine Nichte und deine Großmutter meine Schwester. Ich bin deine Großtante, Mary“, sagte sie. Mary wußte nicht, wo ihr der Kopf stand. Das konnte nicht sein. Sie war erst fünf Jahre alt als ihre Mutter starb und damals hatte ihr Vater den Kontakt zur Familie ihrer Mutter komplett abgebrochen. Er gab nämlich meiner Großmutter die Schuld am Tod meiner Mutter. Wie hieß die alte Dame noch gleich? Margarete Holzapfel? Blaß erinnerte sie sich eine alte Fotografie, die bei ihnen hing. Sie zeigte zwei Mädchen. Etwa 5 und 7 Jahre alt. Es mußten die 1940er Jahre gewesen sein. Hinten drauf hatte jemand handschriftlich geschrieben: Margarete und Maren. Maren war Marys Großmutter gewesen. Dann musste Margarete ihre Großtante sein. Diese Frau, die vor ihr stand, war tatssächlich ihre Großtante!

Mary saß jetzt auf einer Bank in der Küche des Haupthauses. Um sie herum an der Wand waren alte Bilder – Stickereien, die Bauern bei der Arbeit auf dem Feld, beim Nähen oder beim Feiern zeigten. Alles wirkte sehr altbacken, aber es hatte auch etwas Beruhigendes. Margarete stand am Herd und brühte Tee auf. „Weisst du, deine Großmutter und ich saßen als wir noch Kinder waren genau dort auf der Bank, wo du jetzt sitzt, und haben unserer Mutter – deiner Urgroßmutter – beim Tee kochen und Kuchen backen zugesehen.“, sagte Margarete, während der Teekeßel langsam zu pfeifen begann. „Ich habe hier sogar noch zwei Stücke Streuselkuchen.“, sagte sie und nahm das Küchentuch ab, das bisher den Kuchenteller verdeckt hatte. Sie deckte den Tisch für zwei, gab jedem ein Stück Kuchen und goß ihnen Tee ein. Dann setzte sie sich Mary gegenüber. „Du hast so große ähnlichkeiten mit meiner Schwester, deiner Großmutter.“, sagte sie. Ohne Mary Zeit zu laßen, zu antworten, fragte sie: „Warum bist du heute hier? Auf diesem Hof. Wußtest du, dass du mich vorfinden würdest?“
Mary wurde nervös. Ihre Gründe klangen so hoffnungslos naiv. Mit 17 einen eigenen Hof kaufen? Wer machte denn sowas? Doch sie nahm all ihren Mut zusammen und erzählte Margarete alles, was in den letzten zwei Jahren passiert war. Sie erzählte, wie schlecht es ihr zuhause gegangen war und wie sie abgehauen und auf dem Turnierstall Berger gelandet war, wie sie sich angefreundet hatte mit Vivian und Tommy und wie sie ihre ersten Doma Vaquera-Turniere bestritten hatte. „Doch dort wird es mir zu eng, zu laut, zu viel. Ich ertrage das nicht und will mich am liebsten den ganzen Tag in meinem Zimmer verstecken, damit ich ja niemandem begegne. Doch eigentlich will ich nur draußen in der Natur sein. Draußen der Anblick der Apfelbäume macht mich so glücklich. Ich würde gerne einen großen Gemüsegarten haben und noch mehr Obstbäume: Kirschen, Birnen, Pflaumen. Ich brauche mehr Freiheit. Ich möchte mein eigenes Ding machen, selbst bestimmen. Drüben auf Berger geht alles immer so schnell. Das ist ein riesiger Betrieb. Ich möchte es kleiner haben und alles in meinem Tempo machen.“, schloß sie und atmete tief durch. So viel hatte sie lange nicht gesprochen. Sie biß sich auf die Unterlippe. „Aber ich habe gar kein Geld. Also ist das alles nur eine Schappsidee. Ich kann das gar nicht bezahlen.“, sagte sie traurig.

Margarete sah sie lange an. „Dann bezahl nicht.“, sie lächelte. „Bleib hier! Ich überlaße dir den Hof. Ich bin mittlerweile zu alt geworden für die Arbeit hier. Ich habe noch eine Stute drüben im Nachbardorf, aber um sie kümmert dich gerade eine Bereiterin. Ich habe keine Kraft mehr für all das hier. Mein Sohn – du hast ihn schon kennengelernt, er ist der grimmige Mann draußen – hat eine kleine Wohnung für mich in der Stadt gefunden. Ich kann hier nicht mehr allein leben. All die harte Arbeit auf dem Hof hat meine Knochen kaputt gemacht, aber wenn du hier leben willst, finden wir einen Weg.“ Und ohne zu zögern, ohne lange zu überlegen, sagte Mary: „Ja, das will ich!“

Von da an ging alles ganz schnell. Mary erklärte alles Vivian und Tommy, sowie Valerie und John. Sie machten sich Sorgen, waren traurig, sie gehen zu laßen, aber sie verstanden auch, Marys Freiheitsdrang. Mary packte ihre sieben Sachen zusammen und zog auf den Hof. Als sie dort an der Weide stand, neben ihr ihre Großtante, war sie das erste Mal seit langem richtig glücklich. „Übrigens: dem Hof fehlt noch ein Name. Weißt du, wie du es nennen möchtest?“, fragte Margarete. Da atmete Mary tief ein und sagte: „Quinn-Leclair Stables.“
Alle Inhalte sind frei erfunden. Es handelt sich um ein fiktives Pferdespiel, daher besteht kein Anspruch auf reale Preise oder Pferde.
Am 31.12.2024 werden Pferde und Reiter um ein Jahr altern.


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