Madeleine leitet seit 20 Jahren die Jungpferdeabteilung auf dem TS Berger. Damals kam sie von einem renommierten Vesländer Zuchtgestüt, in dem sie viele spätere große Turnierpferde im Jungpferdealter trainierte. Sie ebnete vielen Erfolgspferden den Weg und bereitete sie sanft und sorgfältig auf eine Turnierkarriere vor. Auf besagtem Zuchtgestüt gab es allerdings Streitereien im Team, weshalb sich Madeleine dazu entschloss, den Stall zu wechseln.
Seitdem sorgt sie hier für den Nachwuchs und das macht sie richtig gut. Die Pferde vertrauen ihr sowohl im Fohlenalter als auch dann, wenn sie ausgewachsen sind und selbst Fohlen geboren haben.
Madeleine bleibt lieber allein. Sie versteht sich zwar mit den meisten auf dem Hof gut, aber den Grillabend lässt sie lieber aus und vertieft sich Zuhause in Bücher oder Dokumentationen über Pferde, denn eines hat sie verinnerlicht: Man lernt nie aus. Immer ist sie auf der Suche nach neuen Methoden und informiert sich über aktuelle Entwicklungen in der Pferdezucht.
Wenn sie mal genug von den Vierbeinern hat, geht sie in die Natur zum Wandern. Wenn sie dann noch an einem See vorbeikommt und schwimmen kann, ist der Tag perfekt. Sie lebt alleine ohne Mann und Kinder. Manchmal ist sie traurig, dass sich die Dinge so entwickelt haben, dass sie jetzt alleine lebt. Da war ein Mann - damals, als sie Mitte 30 war - aber blöde Umstände und komplizierte Missverständnisse haben die Sache zum Scheitern gebracht. Jetzt sind die Pferde ihre Kinder. Und wer weiß? Für die Liebe ist es nie zu spät.