Paul war früher ein richtiger Partyhengst, der keine Gelegenheit ausließ, die Sau raus zu lassen. Ob WG-Party, Wohnheimsbar oder Stadtfest - Paul war auf jeden Fall dabei. Die Mädels liebten ihn und er liebte es, mit ihnen zu flirten. Das führte zwangsläufig zu enttäuschten Erwartungen und gebrochenen Herzen. Einzig die Pferde konnten sich damals auf ihn verlassen. Sie waren der einzige Ruhepol in seinem turbulenten Leben.
Er hatte schon einige Jahre als Jockey gearbeitet als es im Training einen Unfall gab. Das damalige Gestüt hatte finanzielle Probleme und darunter litten die Angestellten und vor allem die Pferde. Alle standen unter Druck und es herrschte eine große Unruhe auf dem Hof. Als eines Tages ein Tumult losbrach, ging Pauls Trainingspferd durch, stieg, buckelte und warf Paul schließlich ab. Ein paar Wochen lag er im Krankenhaus und es stand eine Weile kritisch um ihn. Mit der Kraft seiner Freunde und seiner Familie schaffte er es, sich zurück zu kämpfen. Es dauerte zwei Jahre bis er wieder auf ein Pferd steigen konnte und weitere zwei bis er wieder Rennen gehen konnte.
Der lange Weg zurück ließ ihn seine Prioritäten klären: neuer Stall, neue Kollegen, neue Pferde und vor allem weniger Partys. Jetzt ist er regelrecht zahm geworden. Er flirtet immer noch gerne und verdreht den Mädels den Kopf, aber eigentlich sehnt er sich danach, sich zu verlieben. Unverbindliche Partybekanntschaften reizen ihn nicht mehr. Allerdings dauert es sicher noch eine Weile bis er sein Herzensbrecherimage losgeworden ist - wahrscheinlich erst, wenn er in festen Händen ist.
Auf der Rennbahn ist er ehrgeizig und zeigt großes Durchhaltevermögen. Dort kann es zwischen den Jockeys auch mal hart zugehen. Doch außerhalb des Rennens geht es nur noch darum, dass es den Pferden gut geht. Sie sind sein Ein und Alles.